Gentrification und Neoliberalisierung: Eine kritische Analyse der Berner Stadtplanungsdokumente am Beispiel des Lorrainequartiers

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Gentrification und Neoliberalisierung: Die Berner Stadtplanung im Fokus. Eine kritische Analyse der Stadtplanungsdokumente am Beispiel des Lorrainequartiers von Daniel Mullis steht unter einer Creative Commons Namensnennung - Keine kommerzielle Nutzung - Keine Bearbeitung, 2.5 Schweiz Lizenz.

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Bezugsadresse
GB Geographica Bernensis: gb(a)giub.unibe.ch

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Abstract - Seit den 1970er-Jahren ist der Neoliberalismus die dominante kapitalistische Wirtschafts- und Gesellschaftstheorie, was nicht ohne Auswirkungen auf die städtischen Systeme blieb. Die Kommunen privatisierten ihre öffentlichen Dienstleistungen, orientierten Verwaltungsstrukturen an marktwirtschaftlichen Maximen, begannen zusehends, die Stadt als Standort zu vermarkten, und positionierten sich somit auf dem globalen Markt. Sie traten dadurch in einen intensiven Wettbewerb um InvestorInnen, Standortvorteile und Ressourcen. Die Folge davon waren nicht selten massive Aufwertungskampagnen der städtischen Zentren mit gentrifizierender und segregierender Wirkung. Diese stadtplanerischen Mechanismen für die Stadt Bern und genauer für das Lorrainequartier werden im Folgenden untersucht. Dabei wird der Frage nachgegangen, wie die Berner Stadtplanung Gentrification beeinflusst und inwiefern sich in diesem Gefüge der Prozess der Neoliberalisierung manifestiert. Hierfür werden Stadtplanungsdokumente von der Ebene der Gesamtkonzepte bis hinunter auf die Ebene des Lorrainequartiers untersucht. Gesamthaft wird deutlich, dass die Quartiersplanung sehr technisch gehalten ist und kaum Zielsetzungen enthält, welche über Aufwertungsmöglichkeiten von öffentlichen Räumen und Verkehrswegen hinausweisen. Die gesamtstädtischen Berichte hingegen weisen gerade im letzten Jahrzehnt eine augenfällige Umorientierung der Planungsziele auf die Bedürfnisse wohlhabendere Schichten auf und deuten in wesentlichen Bereichen auf die Verschärfung des Wettbewerbs hin. Dieser Wandel hat teilweise zu Verdrängungen von ärmeren BewohnerInnen aus zentrumsnahen Quartieren geführt.


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