Einladung zur Forschungswerkstatt Kritische Geographie vom 02. - 04. Oktober in Frankfurt/M.

Wozu eine Forschungswerkstatt Kritische Geographie?
Kritische Geographie kann in der BRD bestenfalls auf eine Geschichte am Rande der Disziplin zurückblicken. Theorieströmungen, politische Initiativen und Themen, die für andere Disziplinen und für die Geographie anderswo prägend waren – etwa marxistische, feministische und antirassistische Debatten –, waren und sind hierzulande entweder Randphänomene oder vollkommen außen vor. Die derzeitigen Versuche, kritische Positionen in die deutschsprachige Geographie zu tragen, sind angesichts der Aktualität vieler typischer Themen Kritischer Geographie ebenso erfreulich wie notwendig. Auch und gerade Geograph/inn/en können und sollten über Ausgrenzungen in der Stadt, letale Grenzregime, Rechtsradikalismus, Sexismus, Imperialismus, Naturzerstörung und viele andere Folgen und Begleiterscheinungen des gegenwärtigen Kapitalismus diskutieren und sich positionieren. Dies ist innerhalb der bestehenden Strukturen der deutschsprachigen Geographie zwar zunehmend möglich, ein Ort der explizit kritischen Debatte geographischer Inhalte hingegen fehlt nach wie vor. Einen solchen will die Forschungswerkstatt Kritische Geographie bieten.
„Kritische Geographie“ ist ein nur vage bestimmter Begriff, dessen relative Offenheit eine seiner Stärken darstellt. In erster Annäherung kann darunter eine politisch engagierte Wissenschaft in der Tradition von Marx, Foucault und feministischen Theorien verstanden werden, die sich in herrschafts- und machtkritischer Weise und mit Bezug zu sozialen Kämpfen konkreter Themen annimmt und diese, in Überwindung des akademischen Konkurrenzprinzips, in kollektiven Formen zu bearbeiten versucht. Dieser Art von Wissenschaft sieht sich die Forschungswerkstatt Kritische Geographie verpflichtet.

Zur Form

Die Forschungswerkstatt Kritische Geographie soll primär ein Forum des Austauschs zwischen Studierenden, Promovierenden und etablierte(re)n Wissenschaftler/inne/n sein, dessen Inhalt und Form den Bedürfnissen der Teilnehmer/innen folgt. Angedacht ist eine gemischte Struktur aus Inputs und Diskussionen im Plenum, Arbeitsgruppen zu verschiedenen Inhalten, Open Spaces sowie Abendveranstaltungen.
Die Inputs sollen breitere Themen von wissenschaftlicher und/oder politischer Aktualität behandeln, dabei Themenfelder öffnen, Überblicke geben, Kontroversen innerhalb kritischer Debatten verdeutlichen und zur Diskussion einladen.
Im Zentrum stehen die Arbeitsgruppen, deren Inhalte von Teilnehmer/inne/n vorbereitet und gestaltet werden. Die Forschungswerkstatt Kritische Geographie steht und fällt deshalb mit EUERER Initiative. Bei der Online-Anmeldung werdet Ihr gebeten, Euere Themen einzubringen. Möglich und erwünscht sind vor allem Kurzvorstellungen eigener Projekte (Abschlussarbeiten, work in progress-Berichte inkl. offener Fragen, Organisierungs- und politische Aktivitäten) und Diskussionen zu vorbereiteten Themen (Theoretisches, Tagespolitisches, Methodisches, Lehre), gerne anhand von Texten, um deren Zirkulation unter allen Teilnehmenden sich das Organisationsteam kümmert.
Die Open Space-Zeitfenster bieten die Gelegenheit, spontan aufkommende Themen zu diskutieren.
Schließlich sollen in den Abendveranstaltungen die Reflexion eigener Positionen und Praxis, die Vernetzung und nicht zuletzt die Party nicht zu kurz kommen.

Organisatorisches
Wann: 02. - 04. Oktober 2008

Wo: Frankfurt a.M., Institut für Humangeographie und Institut für vergleichende Irrelevanz

Anmeldung: bis zum 21.09. online unter https://www.umfragen.uni-frankfurt.de/Forschungswerkstatt-Kritische-Geographie und durch Überweisung der Teilnahmegebühr.

Teilnahmegebühr: € 10 (Vollzahler/innen) bzw. € 5 (bis max. halbe Stelle);
Bankverbindung wird mit der Anmeldebestätigung verschickt

Übernachtung: Wir bemühen uns privat und/oder Unterkünfte für minimalen Obolus zu organisieren. Der Bedarf wird bei Anmeldung abgefragt.

Verpflegung: Wir bemühen uns, vegetarisches und veganes Essen gegen Unkostenbeteiligung zu organisieren.

Büchertisch: Alle sind aufgerufen, eigene oder sonstige einschlägige Literatur mitzubringen.

Fahrtkostenumverteilung: Bei Interesse helfen wir dabei, eine Umverteilung der Fahrtkosten zu organisieren zwischen Teilnehmer/inne/n, die Zuschüsse bekommen, und solchen, die privat zahlen müssen.

Anreise: vgl. Plan auf www.geo.uni-frankfurt.de/ifh/images/Anfahrtsplan_deutsch.pdf


Creative Commons LicenseDieses Werk ist unter einer
Creative Commons-Lizenz
lizenziert.

Trackback URL:
https://rageo.twoday.net/stories/5261798/modTrackback