Grosssanierung in Betlehem – Mieten steigen drastisch
Christoph Lenz, Der Bund, 09.05.2012
In den kommenden zwei Jahren sollen an der Kasparstrasse 164 Wohnungen saniert werden. Der Mieterverband ist alarmiert.
1973 wurde der Wohnkomplex an der Kasparstrasse 17 erbaut. Exakt 40 Jahre später soll die Liegenschaft in Bern-Bethlehem, die mit 164 Wohnungen zu den grössten Wohngebäuden der Region zählt, einer Gesamtsanierung unterzogen werden. Die gemeinnützige Wohnbaugenossenschaft Fambau will rund 31 Millionen Franken investieren. Betroffen sind mehrere Hundert Bewohner. Dies teilt die Wohnbaugenossenschaft Fambau mit.
Die Sanierung wird Auswirkungen auf die Mietzinse haben, wie Fambau-Geschäftsführer Walter Straub auf Anfrage bestätigt. «Die genauen Zahlen sind noch nicht bekannt. Man kann aber davon ausgehen, dass eine Erhöhung um rund 60 Prozent erfolgt», so Straub. Allerdings seien die Mieten an der Kasparstrasse 17 bislang auch ausgesprochen günstig gewesen. Rund 900 Franken habe eine 4,5-Zimmer-Wohnung bislang gekostet. «Auch nach der Sanierung werden unsere Mieten unter dem Berner Durchschnittswert liegen.»
Soziale Folgen minimieren
«Das ist eine enorme Erhöhung», sagt Michael Aebersold vom Mieterverein Bern. Er sorgt sich in erster Linie um die Bewohner der Kasparstrasse 17. «Es ist fraglich, ob sie sich die neuen Tarife leisten können.» Zugleich sieht Aebersold einen allgemeinen Trend bestätigt: «Der günstige Wohnraum wird vernichtet.» Dies sei umso schlimmer, als der Wohnungsmarkt in Bern ohnehin schon angespannt sei. Jede preiswerte Wohnung, die verschwinde, fehle auf dem Markt. Auch wenn der Mietzins nach der Sanierung noch unter dem Durchschnittspreis liege, sei er für Familien mit kleinen Einkommen wohl kaum mehr zu finanzieren. «Wir werden versuchen, die sozialen Folgen dieser Sanierung zu minimieren», kündigt Aebersold an.
Zahlreiche Wasserschäden
«Der Sanierungsbedarf ist erheblich», wendet Fambau-Geschäfstführer Walter Straub ein. «Die Wohnungen sind stark abgenutzt, zudem sind wir zunehmend mit Schadenfällen konfrontiert.» So sei es in jüngster Zeit zu einer Vielzahl von Wasserschäden gekommen. Auch die Küchenausstattung, die Nasszellen, die Bodenbeläge und die Fassade der Liegenschaft seien nicht mehr zeitgemäss. Um die Struktur zu erhalten, sei es notwendig, nun die Gesamtsanierung anzugehen. «Wenn man schon etwas in die Hände nimmt, dann sollte man dies auch richtig machen.» Richtig heisst, dass nicht nur die Gebäudehülle saniert wird, sondern dass sämtliche Installationen ersetzt werden – Heizungen, Lüftung, Wasser, Abwasser und Elektrizität. Zudem sind Verstärkungen gegen Erdbeben und Wind sowie Anpassungen beim Brandschutz erforderlich. Hinzu kommen der Einbau neuer Nasszellen und Küchen. Nicht zuletzt wird zur Warmwassererzeugung eine Solaranlage auf dem Dach installiert. «Die Raumaufteilung der Wohnungen bleibt aber bestehen», sagt Straub. Weiterhin sollen an der Kasparstrasse 17 Wohnungen mit eins bis sechs Zimmern angeboten werden.
Wie Fambau mitteilt, bleiben die Wohnungen während der gesamten Bauphase bewohnbar, Kündigungen seien nicht vorgesehen. Zudem sei ein Betreuerteam gebildet worden, das sich der Anliegen der Mieter während der Umbauphase persönlich annehmen soll.
In den kommenden zwei Jahren sollen an der Kasparstrasse 164 Wohnungen saniert werden. Der Mieterverband ist alarmiert.
1973 wurde der Wohnkomplex an der Kasparstrasse 17 erbaut. Exakt 40 Jahre später soll die Liegenschaft in Bern-Bethlehem, die mit 164 Wohnungen zu den grössten Wohngebäuden der Region zählt, einer Gesamtsanierung unterzogen werden. Die gemeinnützige Wohnbaugenossenschaft Fambau will rund 31 Millionen Franken investieren. Betroffen sind mehrere Hundert Bewohner. Dies teilt die Wohnbaugenossenschaft Fambau mit.
Die Sanierung wird Auswirkungen auf die Mietzinse haben, wie Fambau-Geschäftsführer Walter Straub auf Anfrage bestätigt. «Die genauen Zahlen sind noch nicht bekannt. Man kann aber davon ausgehen, dass eine Erhöhung um rund 60 Prozent erfolgt», so Straub. Allerdings seien die Mieten an der Kasparstrasse 17 bislang auch ausgesprochen günstig gewesen. Rund 900 Franken habe eine 4,5-Zimmer-Wohnung bislang gekostet. «Auch nach der Sanierung werden unsere Mieten unter dem Berner Durchschnittswert liegen.»
Soziale Folgen minimieren
«Das ist eine enorme Erhöhung», sagt Michael Aebersold vom Mieterverein Bern. Er sorgt sich in erster Linie um die Bewohner der Kasparstrasse 17. «Es ist fraglich, ob sie sich die neuen Tarife leisten können.» Zugleich sieht Aebersold einen allgemeinen Trend bestätigt: «Der günstige Wohnraum wird vernichtet.» Dies sei umso schlimmer, als der Wohnungsmarkt in Bern ohnehin schon angespannt sei. Jede preiswerte Wohnung, die verschwinde, fehle auf dem Markt. Auch wenn der Mietzins nach der Sanierung noch unter dem Durchschnittspreis liege, sei er für Familien mit kleinen Einkommen wohl kaum mehr zu finanzieren. «Wir werden versuchen, die sozialen Folgen dieser Sanierung zu minimieren», kündigt Aebersold an.
Zahlreiche Wasserschäden
«Der Sanierungsbedarf ist erheblich», wendet Fambau-Geschäfstführer Walter Straub ein. «Die Wohnungen sind stark abgenutzt, zudem sind wir zunehmend mit Schadenfällen konfrontiert.» So sei es in jüngster Zeit zu einer Vielzahl von Wasserschäden gekommen. Auch die Küchenausstattung, die Nasszellen, die Bodenbeläge und die Fassade der Liegenschaft seien nicht mehr zeitgemäss. Um die Struktur zu erhalten, sei es notwendig, nun die Gesamtsanierung anzugehen. «Wenn man schon etwas in die Hände nimmt, dann sollte man dies auch richtig machen.» Richtig heisst, dass nicht nur die Gebäudehülle saniert wird, sondern dass sämtliche Installationen ersetzt werden – Heizungen, Lüftung, Wasser, Abwasser und Elektrizität. Zudem sind Verstärkungen gegen Erdbeben und Wind sowie Anpassungen beim Brandschutz erforderlich. Hinzu kommen der Einbau neuer Nasszellen und Küchen. Nicht zuletzt wird zur Warmwassererzeugung eine Solaranlage auf dem Dach installiert. «Die Raumaufteilung der Wohnungen bleibt aber bestehen», sagt Straub. Weiterhin sollen an der Kasparstrasse 17 Wohnungen mit eins bis sechs Zimmern angeboten werden.
Wie Fambau mitteilt, bleiben die Wohnungen während der gesamten Bauphase bewohnbar, Kündigungen seien nicht vorgesehen. Zudem sei ein Betreuerteam gebildet worden, das sich der Anliegen der Mieter während der Umbauphase persönlich annehmen soll.
Dieses Werk ist unter einer
Creative Commons-Lizenz lizenziert.
rageo - 9. Mai, 11:19 Article 1694x read
Trackback URL:
https://rageo.twoday.net/stories/97016222/modTrackback