„Neoliberale Stadt“ - Entwicklungen und Folgen einer neoliberalen Stadtpolitik
Diser Text wurde grundsätzlich überarbeitet
Neue Fassung
Mullis, Daniel (2011): Die Stadt im Neoliberalismus. Von der Produktion einer Ideologie zur Perspektive dagegen, In: Holm, Andrej; Lederer, Klaus; Naumann, Matthias (Hgg.): Linke Metropolenpolitik. Erfahrungen und Perspektiven am Beispiel Berlin, Westfälisches Dampfboot, Münster.
„Neoliberale Stadt“ - Entwicklungen und Folgen einer neoliberalen Stadtpolitik von Daniel Mullis steht unter einer Creative Commons Namensnennung-Keine kommerzielle Nutzung-Keine Bearbeitung 2.5 Schweiz Lizenz.
Abstract – Neoliberalismus ist aktuell das zentrale Paradigma der kapitalistischen Marktwirtschaft. In den letzten vier Jahrzehnten war der Neoliberalismus ein wesentlicher Motor der Globalisierung. Weltweit traten liberalisierte Märkte in Konkurrenz zueinander, grosse Teile der ehemals öffentlichen Einrichtungen wurden privatisiert, die Geldströme weltweit beschleunigt und so ein Prozess der globalen Umverteilung von unten nach oben auf allen räumlichen Skalen eingeleitet. Nationalstaaten verloren durch internationale Freihandelsverträge ihren regulierenden Handlungsspielraum und begleitet von einer zunehmenden Individualisierung, wandelte sich das staatliche Selbstverständnis grundlegend. Zu beobachten ist, dass Nationalstaaten auf die wachsende Unfähigkeit und den zunehmenden Unwillen sozial regulierend einzugreifen, mit einem aktiven Prozess des down-scaling von Verantwortlichkeit reagierten. Diesem Wandel konnten sich auch die Städte als Systeme und Lebensräume nicht entziehen. Weltweit traten sie in das Geflecht konkurrierender Unternehmerischer Städte ein und begannen sich als ökonomische Akteure zu positionieren. Städtische Verwaltungen wurden zu Managementagenturen und stellten sich in den Dienst der Wirtschaftlichkeit. Privatisierungen von öffentlichen Einrichtungen, Kommodifizierung von Allgemeingut und die massive Aufwertung von ganzen Quartieren mit dem Effekt der Gentrification waren nicht selten die Folge dieser Anpassung. Dadurch wurden Städte selbst zu Motoren der sozialen Segregation und zum Antreiber der neoliberalen Globalisierung. Es ist wichtig das Augenmerk auf die theoretische Aufarbeitung dieser Prozesse und deren materielle Manifestation hinsichtlich deren politischen und räumlichen Bedeutung zu richten, denn erst wenn die regional hoch differenzierten Auswirkungen in einen Gesamtkontext gestellt werden, können sie kritisch analysiert werden.
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Mullis, Daniel (2011): Die Stadt im Neoliberalismus. Von der Produktion einer Ideologie zur Perspektive dagegen, In: Holm, Andrej; Lederer, Klaus; Naumann, Matthias (Hgg.): Linke Metropolenpolitik. Erfahrungen und Perspektiven am Beispiel Berlin, Westfälisches Dampfboot, Münster.
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Abstract – Neoliberalismus ist aktuell das zentrale Paradigma der kapitalistischen Marktwirtschaft. In den letzten vier Jahrzehnten war der Neoliberalismus ein wesentlicher Motor der Globalisierung. Weltweit traten liberalisierte Märkte in Konkurrenz zueinander, grosse Teile der ehemals öffentlichen Einrichtungen wurden privatisiert, die Geldströme weltweit beschleunigt und so ein Prozess der globalen Umverteilung von unten nach oben auf allen räumlichen Skalen eingeleitet. Nationalstaaten verloren durch internationale Freihandelsverträge ihren regulierenden Handlungsspielraum und begleitet von einer zunehmenden Individualisierung, wandelte sich das staatliche Selbstverständnis grundlegend. Zu beobachten ist, dass Nationalstaaten auf die wachsende Unfähigkeit und den zunehmenden Unwillen sozial regulierend einzugreifen, mit einem aktiven Prozess des down-scaling von Verantwortlichkeit reagierten. Diesem Wandel konnten sich auch die Städte als Systeme und Lebensräume nicht entziehen. Weltweit traten sie in das Geflecht konkurrierender Unternehmerischer Städte ein und begannen sich als ökonomische Akteure zu positionieren. Städtische Verwaltungen wurden zu Managementagenturen und stellten sich in den Dienst der Wirtschaftlichkeit. Privatisierungen von öffentlichen Einrichtungen, Kommodifizierung von Allgemeingut und die massive Aufwertung von ganzen Quartieren mit dem Effekt der Gentrification waren nicht selten die Folge dieser Anpassung. Dadurch wurden Städte selbst zu Motoren der sozialen Segregation und zum Antreiber der neoliberalen Globalisierung. Es ist wichtig das Augenmerk auf die theoretische Aufarbeitung dieser Prozesse und deren materielle Manifestation hinsichtlich deren politischen und räumlichen Bedeutung zu richten, denn erst wenn die regional hoch differenzierten Auswirkungen in einen Gesamtkontext gestellt werden, können sie kritisch analysiert werden.
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rageo - 2. Mär, 13:46 Article 5479x read
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